Dr. Peter Hawig hat ein Buch veröffentlicht. Wieder über den Komponisten Jacques Offenbach. Zwischen den Paradiesen - Ein Wegweiser zu Jacques Offenbach: Herkunft und Leben, Werk und Wirkung" heißt der neue, 926 Seiten starke Band aus dem Bonner Verlag für Kultur und Wissenschaft. In der Fürstenberg-Schule hieß es bei den Kollegen seit Jahren immer wieder: Wenn andere in Ferien fahren, schreibt Dr. Hawig ein Buch. Bei diesem gewaltigen Übersichts- und Nachschlagewerk war seine Arbeit eine andere: Autor Dr. Ralph Fischer, ein bedeutender Kenner des Werks von Offenbach, hinterließ bei seinem frühen Tod im Januar 2022 ein unvollendetes Standardwerk zum Leben und zum Werk des Komponisten.
Von befreundeter Hand gelangten die Dateien zu Hawig (66). Dieser hat sich daran gemacht, die ursprünglich dreizehn Word-Dateien zusammenzufügen, zu ergänzen und zu einem Buch zu vereinen. Er erscheint auf dem Titel als Herausgeber. Es sei „nur" die Schlussredaktion gewesen, die er übernommen habe. Aber nur ein Kenner des Werkes des deutsch-französischen Komponisten wie Peter Hawig konnte sich in die Typoskripte hineinfinden, Lücken schließen, ergänzende Angaben machen, die zahlreichen Fußnoten und das Literaturverzeichnis aktualisieren. Die Zusammenarbeit mit dem Verlag, mit dem sich noch der Autor einig geworden war, sei stets erfreulich gewesen, so Hawig.
Wie sehr Dr. Hawig im Stoff steht", beweist eine Begebenheit aus der Stadthalle in Rheine. Ein auswärtiges Musiktheater gastierte mit der Operette „Die Großherzogin von Gerolstein" von Jacques Offenbach. Zu Beginn sollten die Zuschauer eine Einführung in das Werk bekommen. Minuten bevor der Vorhang sich heben sollte, bedauerte die gastierende Dramaturgie, dass der, der die Einführung geben sollte, leider verhindert sei. Daraufhin bot Dr. Hawig sich an, aus dem Stegreif ein wenig zu dem Stück sagen zu können. Er referierte auf der Bühne zehn Minuten und gab sachverständige Erläuterungen zu Handlung und Musik und zur Einord- nung des Werks in das Schaffen des Komponisten. Danach setzte er sich zurück ins Publikum und lauschte der musikalischen Aufführung. Als Herausgeber des Buches ordnet er das Buch Fischer so ein: Das Werk sei der Ertrag einer Jahrzehnte langen Denkarbeit. Nie vorher habe es Besprechungen zu fast jedem Werk des Komponisten gegeben.
Ibbenbürener Volkszeitung - Artikel vom 9. Januar 2024
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