Schirrmacher, Dr. Thomas. Die Vielfalt biblischer Sprache. Über 100 alt- und neutestamentliche Stilarten, Audrucksweisen, Redeweisen und Gliederungsformen. Eine Auswahl mit Beispieltexten alphabetisch geordnet. Bonn: Verlag für Kultur und Wissenschaft, 1997. 98 Seiten.
Der Beweis für Gottes Kreativität reicht weit über die Existenz von Bäumen und Flüssen hinaus. In seinem eigenen offenbarten Wort hat er beispielhaft den facettenreichen Charakter seiner eigenen Attribute veranschaulicht - durch lehrmäßige Aussagen (in den Paulusbriefen etwa), Posie (Psalmen), romantische Sprache (Hoheslied Salomos), Gesetzestexte (Teile des Deuteronomium) und eine Vielzahl anderer Ausdrucksformen.
Wie der Titel anzeigt, hat Dr. Schirrmacher über 100 Stilarten, Audrucksweisen, Redeweisen und Gliederungsformen zusammengestellt - 103, um genau zu sein. Von Katabasis (stufenweise Entwicklung einer Idee) bis „Zwei Seiten einer Münze“ (zwei biblische Lehren, die sich zu widersprechen scheinen, die im selben Atemzug genannt werden) beschreibt dieses Buch „eine Auswahl von Stilarten, Audrucksweisen, Redeweisen und Gliederungsformen“. Dem Leser der Bibel, der notwendigerweise auf diese verschiedenen Ausdrucksformen stoßen wird, unterbreitet es eine Hilfe, deren Methode und Zweck zu verstehen.
Dieses Werk beabsichtigt nicht, „eine exakte Definition jedes einzelnen Stiltyps oder jeder Sprachfigur... sondern vielmehr einen kleinen Einblick zu geben in die unglaubliche Vielfalt der Ausdrucksformen der biblischen Autoren, die dazu anhalten wird, noch sorgfältiger die Vielfalt biblischer Sprache beim eigenen Studium zu beachten“ (S.5). [dieses Zitat liegt mir nicht im deutschen Original vor - HB]
Schirrmachers Interesse daran, die Vielfalt der Bibel sorgfältig und hilfreich darzustellen, geht so weit, daß die meisten der Bibelverse eine Übersetzung des Autors selbst sind.
Für jeden, der daran interessiert ist, die Bibel genau zu verstehen und auszulegen - gibt es einen ernsthaften Christen, der dies nicht wäre? - könnte dies ein hilfreiches kleines Werkzeug sein.
Pastor Mark E. Rudolph